
Es scheint, als stammten sie von «Somewhere Far Beyond»: Gemälde, die Plattencovern zugrunde liegen, fristen in der Regel ein Dasein im Abseits. Wo sonst der Kult des Originals herrscht, sind sie
dem Publikum einzig als Reproduktionen, oft von fragwürdiger Qualität, bekannt. Gerade im Genre des Heavy Metal, das sowohl für seine Liebe zum Originalen und Authentischen wie auch für seine
überbordende Ästhetik bekannt ist, ist das ein paradoxer Zustand. Denn oft sind die Gemälde mit einer Sorgfalt angefertigt worden, die darauf schliessen lässt, dass es den Illustratoren und
Künstlern nicht nur um Druckvorlagen geht.
Die vorliegende Auswahl aus einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Auftragsarbeiten, die den Covers von Metal-LPs und -CDs der 80er- und 90er-Jahre zugrunde liegen, wirft erstmals
Schlaglichter auf Artefakte, die nur als Schatten ihrer selbst existieren. Sie veranschaulichen, wie in Metal und Hardrock überkommene, oft religiös inspirierte Ikonographien auf die Ästhetik des
Comics und des Horrorfilms treffen; wie das Reisserische mit dem Raffinierten und Komplexen ringt; wie sich das Abgründige mit einer Pop-Poetik der Oberfläche verbindet. Dabei offenbaren sie eine
Fülle von Details und Besonderheiten, die auf den Reproduktionen verloren gehen. Cover-Gemälde von Millionenerfolgen wie AC/DCs The Razors Edge (1990), Sepulturas Chaos A.D.
(1993) oder Annihilators Alice in Hell (1988) stehen dabei gleichberechtigt neben Gemälden für Underground-Alben aus dem Extreme Metal, darunter Cancers Death Shall Rise (1991)
und Asphyx' Last One on Earth (1992).
Kuratiert von Jörg Scheller für die Kunsthalle Zürich
Mit Werken von Michael Whelan, Andreas Marschall, Don Brautigam, Sebastian Krüger, Joachim Luetke, Chris Achilleos, Kent Mathieu und Axel Hermann, sowie weiteren Künstlern.
Eintritt: Gratis
Fr. 23.11.2018 - So. 25.11.2018
Freitag: 17 Uhr - 22.00 Uhr
Samstag: 12.00 Uhr - 20.00 Uhr
Sonntag: 12.00 Uhr - 18.00 Uhr
Kunsthalle Zürich, Limmatstrasse 270, 8005 Zürich

